Im Auftrag der Königlich Preußischen Eisenbahn-Verwaltung entwickelte die "Gesellschaft
für Thermolokomotiven Diesel-Klose-Sulzer GmbH" eine große regelspurige Diesellokomotive.
Im September des Jahres 1912 war das Fahrzeug fertiggestellt, den lokomotivbaulichen
Teil lieferte die Firma Borsig. Als Antriebsmaschine diente ein
4-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor in V-Form, mit einer Nennleistung von 1.200 PS. Der von
der Firma Sulzer stammende Motor war quer zur Fahrzeugachse eingebaut. Die Kurbelwelle
mit zwei freien Enden diente zugleich als Blindwelle für den Stangenantrieb zu den
beiden Treibradsätzen. Das Hilfsaggregat, bestehend aus einem 250-PS-Dieselmotor und
einem mehrstufigen Luftverdichter, diente zur Erzeugung von Druckluft mit einer Spannung
von 50 kp/cm² für den Anfahrvorgang und für die Bremsanlage.
Die Versuchs- und Meßfahrten erstreckten sich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
Hierbei erfüllte die Lok das geforderte Leistungsprogramm und erreichte eine
Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Verschiedene Schwierigkeiten, ganz besonders beim
Anfahren, und mehrere Schäden am Triebwerk führten 1914 zur Einstellung der Erprobung.
Inzwischen war auch das Interesse der KPEV an diesem Fahrzeug erloschen, so daß die
Maschine wenige Jahre später verschrottet wurde.